Es lebe die Landpartie – Ausflugsziele rund um Tiflis
Von majestätischen Bergen umgeben, ist Tiflis der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge ins Umland. Rund um die Metropole finden sich spektakuläre Landschaften, verborgene Dörfer, mystische Klöster und kulturelle Schätze
Georgiens Wahrzeichen: die Gergetier Dreifaltigkeitskirche
Eines der schönsten Wahrzeichen Georgiens ist die aus dem 14. Jahrhundert stammende Gergetier Dreifaltigkeitskirche im Norden des Landes. Die beeindruckende Kuppelkirche, auch «Tsminda Sameba» oder «Gergetis Sameba» genannt, befindet sich in 2‘170 Meter Höhe und bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge, darunter der Kasbek, der dritthöchste Berg Georgiens. Die Kirche befindet sich in der Nähe von Stepanzminda, etwa 150 Kilometer von Tiflis entfernt. Die Kirche kann von dort aus mit dem Auto erreicht werden, oder man wagt die – je nach Kondition, Wegwahl und Fotostopp – ein- bis zweistündige, teils recht steile Wanderung.
Kachetien – historische Provinz und Weinregion
Wer der Kachetischen Weinstrasse folgt, wird durch das weite Alasani-Tal geführt, mit dem schneebedeckten Kaukasus im Hintergrund. Die historische Provinz Kachetien im Osten von Georgien ist etwa 90 Kilometer von Tiflis entfernt und zählt zu den ältesten Weinregionen der Welt. Zahlreiche alte Kirchen mit eigenen Weinkellern und familiären Weingütern schmücken das Tal und laden zu Weinproben inmitten der malerischen Weinberge ein. Einer der bekanntesten Weissweine der Region ist der Zinandali, der aus dem Weinbaugebiet Telawi stammt, zugleich Zentrum der Kachetischen Weinstrasse sowie Hauptstadt von Kachetien.
Sighnaghi, die «Toskana des Ostens»
Inmitten dieser bekannten Weinregion liegt etwa 110 Kilometer östlich von Tiflis die malerische Kleinstadt Sighnaghi, die, terrassenförmig an einen Berghang gelegen, auch «Toskana des Ostens» genannt wird. Auf einem Rundgang entlang der gut erhaltenen Stadtmauer kann man von einem der mehr als 20 Wehrtürme aus dem 18. Jahrhundert den Panoramablick auf das Alasani-Tal und die verschneiten Gipfel des Kaukasus geniessen. Mit Weinranken geschmückte Balkone und Terrassen versprühen mediterranes Flair, und in den urigen Weinkellern wird Wein aus der umliegenden Weinregion Kachetien angeboten. Die charmante Stadt ist zudem bekannt für ihre Handwerkskunst, die man in vielen Teppich- und Keramik-Manufakturen begutachten kann.
Das Höhlenkloster Dawit Garedscha
Das historische Kloster Dawit Garedscha, benannt nach seinem Erbauer, dem georgischen König Dawit IV., befindet sich in einer malerischen Halbwüstenlandschaft im Osten Georgiens, etwa 70 Kilometer von Tiflis entfernt. Noch auf georgischem Terrain, aber direkt an der Grenze zu Aserbaidschan thront das zum Teil in den Felsen geschlagene Höhlenkloster. Es gehört zu einem Komplex, der heute durch die Grenze geteilt ist. Einst zur Stärkung des Christentums in Georgien erbaut, gibt es neben antiken Wohnbereichen und Kapellen, viele davon kunstvoll mit Wandmalereien und Fresken verziert, heute noch einen bewohnten Bereich in der Klosteranlage, in dem zehn Mönche leben.
Wandern, Wasser, Berge: der Kazbegi-Nationalpark
Wer eine Auszeit vom trubeligen Tiflis braucht, macht einen Ausflug in den ca. 160 Kilometer entfernten Kazbegi-Nationalpark – ein Paradies für Naturliebhaberinnen und -liebhaber mit spektakulären Wanderwegen, Wasserfällen und atemberaubenden Berglandschaften. Das Schutzgebiet Kasbegi mit dem imposanten, 5‘054 Meter hohen Berg Kasbek liegt am nördlichen Hang des grossen Kaukasus, Zentrum ist die Stadt Stepanzminda. Von hier aus starten, je nach Saison, Wander-, Kletter-, Rad- oder Skitouren. Weniger sportliche Reisende besuchen das Dorf Sno mit seinen historischen Steinköpfen, erkundet die spektakuläre Chada-Schlucht oder machen einen Ausflug zu den Gveleti-Wasserfällen. Danach kann bei einem Bad in den Thermalquellen des Schwimmbads von Pansheti entspannt werden.
Mzcheta – die alte Hauptstadt
In einem Talbecken im Osten von Georgien und etwa 25 Kilometer nördlich von Tiflis findet sich Mzcheta, die ehemalige Hauptstadt von Georgien. Sie ist das religiöse Zentrum des Landes und liegt direkt an der Georgischen Heeresstrasse, der 213 Kilometer langen historischen Fernstrasse im Grossen Kaukasus. Die 3‘000 Jahre alte Kleinstadt hat für Kulturliebhaber viel zu bieten und ist gut zu Fuss zu entdecken. Mzcheta ist auch bekannt für seine historischen Kirchen und Klöster, darunter die fast 1‘000 Jahre alte Swetizchoweli-Kathedrale, seit 1996 UNESCO-Welterbe. Den wohl besten Ausblick auf Mzcheta geniesst man vom Kloster Dschwari, das auf einem Felshügel über der alten Hauptstadt thront.
Wellness und Natur in Bordschomi
Der beliebte Ferienort Bordschomi in der Region Samzche-Dschawacheti in Süd-Zentralgeorgien ist bekannt für seine heilenden vulkanischen Salzquellen, Mineralbäder und seine vielfältige Natur. Etwa 160 Kilometer westlich von Tiflis liegt der Kurort an den Hängen des Messcheti-Gebirges am Rande des Nationalparks Bordschomi-Charagauli, der eine Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten bietet. Die Kleinstadt ist rundum von Bergen umgeben, die mit dichten Laub- und Nadelwäldern bedeckt sind und für kristallklare Frischluft samt Kiefern-Aroma sorgen. Das Bordschomi-Mineralwasser ist heute eine international anerkannte Marke, Nationalstolz von Georgien und Visitenkarte des Landes.
Die Höhlenstadt Uplisziche
Etwa 85 Kilometer westlich von Tiflis befindet sich die stolze, 3‘000 Jahre alte Höhlenstadt Uplisziche. Zu ihren Glanzzeiten verfügte die Stadt über gut ausgebaute Strassen, ein Wasserversorgungssystem, Abwasserkanäle, Märkte, ein Amphitheater, Paläste, eine Stadtmauer und verbindende Tunnel. Über der Höhlenstadt, die wörtlich übersetzt «Festung Gottes» heisst, thront hoch oben eine Basilika aus dem 10. Jahrhundert. Die antike Höhlenstadt, einst ein wichtiges Handelszentrum, bietet heute faszinierende Einblicke in die vorchristliche Geschichte, eine Zeit mit heidnischen Kulten und Götteranbetungen mit Tieropfern.
Ananuri – historische Festung mit Ausblick
Rund 60 Kilometer nördlich von Tiflis liegt erhöht die Ananuri- Wehrkirche direkt am Aragwi-Fluss, am Ufer des Schinwali-Stausees. In dieser spektakulären Kulisse wird die gesamte Festung von einer alten Mauer mit mehreren Aussichtstürmen eingerahmt. Sie beherbergt zwei Kirchen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Kulturinteressierte können detaillierten Reliefschmuck und im Innern gut erhaltene Freskenmalerei bewundern oder sich an der reichen Geschichte und fantastischen Architektur erfreuen. Im Sommer bietet der Aragwi nach dem Besuch der Festung eine erfrischende Abkühlung.
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